Podcast #33 – Designed Innovation: Wie Nils KI in Innovationstrainings einsetzt [de]

In Episode 33 meines Podcasts DesignedInnovation geht es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz beim Innovationstraining.
In Episode 33 meines Podcasts DesignedInnovation geht es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz beim Innovationstraining. - Foto: canva.com/Stroisch

Künstliche Intelligenz, das ist ja per se Innovation. Und deshalb liegt es nahe, solche Techniken für Innovationstrainings zu nutzen. Dr. Nils Jeners erzählt davon in diesem Podcast bei DesignedInnovation.

Stroisch Designed Innovation
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Podcast #33 - Designed Innovation: Wie Nils KI in Innovationstrainings einsetzt [de]
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Hallo, ich bin Jörg Stroisch und seit über 20 Jahren Journalist. Und seit einigen Jahren positioniere ich mich auch als sogenannter agiler Coach. Ich bin quasi ein agiler Journalist. Mich interessieren Innovations und Transformationsthemen sehr.

Und Designed Innovation ist deshalb mein Podcast zu diesen Themen. Dieser Podcast entsteht unter dem massiven Einsatz von künstlicher Intelligenz. In einer Sonderfolge werde ich demnächst davon mal ausführlicher berichten.

Und Künstliche Intelligenz sorgt derzeit für allerlei Innovationen. Naheliegend also, dass Innovationscoaches solche Techniken verstärkt einsetzen, auch in den Trainings.

Und tatsächlich macht das Dr. Nils Jeners so Er hilft Unternehmen, Neues zu tun, beschreibt er seine Tätigkeit für Unternehmen. Ich kenne ihn schon sehr lange. Er war auch einige Male schon Gast in meinem Podcast. Wie also setzt er ganz konkret KI ein? Und das sind seine Antworten.

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HINWEIS: Die Sprecherstimme in diesem Podcast wurde von einem Voice-Klon gesprochen!

Transkription (nahe am gesprochenen Wort):

Wieso Nils sich stark mit künstlicher Intelligenz auseinandersetzt

Ich sehe, dass KI Innovation ist und ich verstehe das auch als meine Aufgabe, neue Dinge, sei es Technologien, Tools, vielleicht auch Trends auszuprobieren und meinen Kunden zur Verfügung zu stellen, also das Wissen zur Verfügung zu stellen. Bei diesem Ausprobieren muss man ja immer schauen, dass man irgendetwas macht, was einen selber berührt. Das heißt, in seine eigene Arbeit zu integrieren. Und das versuche ich mit KI an allen Stellen. Mal mehr erfolgreich, mal weniger erfolgreich. Mein letzter Versuch war, KI in Workshop-Szenarien einzusetzen.

Das heißt, wenn mehrere Menschen in einem Raum sind, dann auch noch KI nutzbar zu machen. Das gestaltet sich natürlich ein bisschen schwieriger, weil die üblichen KI-Interfaces chatbasiert sind und davon ausgehen, dass eine Person vor einem Computer sitzt. In Workshopszenarien ist es halt so, dass Teamarbeit, Gruppenarbeit gefordert ist und dann noch eine KI am Seitenrand oder Spielfeldrand könnte auch dieses Teamgefüge zerstören. Deswegen habe ich bisher KI in Einzelsession eingesetzt und das immer am Handy.

Wie Nils konkret Künstliche Intelligenz in einer seiner Trainings eingesetzt hat

Letztes Jahr hatte ich eine Anfrage von einem Kunden. Da ging es um ein Training, was mit dem Zweck auch des Teambuildings angefragt wurde. Ein Team, was ich zwar schon kannte, sollte einen Tag zusammenarbeiten, um auch das gegenseitige Verständnis zu stärken und die Mitarbeit oder Zusammenarbeit zu fördern. Das sollte in Richtung Innovation gehen. Und das war eine Gruppe von Sales-Managern. Und ich habe mir überlegt, was machen Sales-Manager denn?

Sales-Manager verkaufen, die sprechen üblicherweise mit Kunden. Im Innovationsbereich gibt es natürlich auch das Thema Persona. Persona bilden, das sind immer lustige Sessions. Wie viel Impact die haben, ist teilweise fragwürdig, aber die Sessions in den Workshops sind immer gut. Und das habe ich zum Anlass genommen, um zu überlegen Wie kann man da KI integrieren? Und üblicherweise würde man so machen, dass man Sales-Interviews dann als Rollenspiel vielleicht in Workshop integriert. Und ich habe es überlegt als KI-Chat zu integrieren. Das heißt, die Teilnehmer in einem Workshop können eine Persona selbstständig erstellen.

Diese wird dann beispielsweise übers Mittagessen über eine kurze Pause in eine KI gefüttert, sodass sie diese Person auch spielen kann. Und dann kann man einen Sales-Manager drauf loslassen und mit der Aufgabe: „Versuch das mal zu verkaufen an diese Person“.

Wenn man nicht weiß, wer die Person ist und was die Person für Hintergründe hat, dann muss man das zunächst erst mal rausfinden. Was daraus am Ende entstanden ist, ist ein Poster, wo 40 sehr generische Personas drauf sind, mit dem man chatten kann. Das heißt, die haben alle in gewisser Weise einen Lebenslauf, die haben Probleme, die haben Motivation, irgendwelche Dinge zu tun, die haben Interessen, Hobbys etc., die nicht vordergründig für die Teilnehmer in Workshops sichtbar sind, aber alle durch einen Chat zugänglich sind.

Und mit diesen Chats können Teilnehmer in Workshops Probleme identifizieren zu bestimmten Trends etc., die es als Idiation-Methode auch nutzen, um auf kreative Ideen zu kommen, als Sparringspartner, KI-Sparringspartner vielleicht oder gegebenenfalls sogar als Interviewtraining oder als Interviewvorbereitung.

Warum Nils solche Methoden nur für Trainings einsetzt

Ich würde davor warnen zu sagen, aus der KI kriegt man dann echte Informationen, die man dann auch weiter in Projekten nutzt. Ich nutze das bisher lediglich in Trainings. KI ist gefüttert mit ganz viel Wissen, was dann da rauskommt, hat mal eine Kollegin als sehr flach bezeichnet. Ich würde das als breit bezeichnen, keine starken Charaktere mit starken Meinungen.

Die können natürlich Einblicke gewähren, wie es sein könnte. Ich würde das aber immer als Annahmen bezeichnen, die es zu validieren geht mit echten Personen. Natürlich ist da echtes Wissen drin, aber dadurch, dass da so viel Wissen drin ist und wir nicht wissen, wie es trainiert wurde, können wir auch nicht sicherstellen, dass das valide Informationen sind. Ich habe es ja eben bezeichnet als die Antworten von KI sind sehr breit.

Das heißt, wenn wir jetzt am Tisch sitzen, zu zweit überlegen, was könnte denn die Antwort sein, verfallen wir sehr schnell in so einen Denktrichter und fokussieren uns auf bestimmte Dinge, die wir aus unserer Erfahrung kennen. Diese Breite schafft es dann, blinde Flecken, die wir vielleicht mitbringen aufgrund unserer Erfahrung, unserer Ausbildung, was auch immer, aufzudecken und auch uns auch da in diese dunklen Ecken schauen zu lassen. Und das sehe ich als Gedankenanstoß, um da nochmal drüber nachzudenken, was natürlich auch nicht bedeutet, dass das dann genau die richtige Ecke ist.

Aber darüber nachzudenken ist ja per se nicht falsch. Eine weitere Schwierigkeit ist, dass es schwierig ist, über negative Dinge zu sprechen. Probleme äußern KI-Personas schon, aber wenn es um Gefühle geht, was macht dich so richtig sauer oder so, das bleibt alles sehr weich gewaschen. Das geht nicht ins Eingemachte. Ob man solche Interviews mit echten Personen machen kann, funktioniert auch nicht immer. Aber KI sind da sehr vorsichtig in Ihrer Wortwahl.

Wie die Trainingsgruppe auf den Einsatz von KI reagiert hat

Die Gruppe hat sehr positiv auf die Übungen reagiert, wobei ich erst nachfragen musste Wie fandet ihr das denn? Tatsächlich hat keiner von sich aus das irgendwie als besonders wahrgenommen. Was ich interessant finde, weil das war schon anders, als man es sonst machen würde. Aber ich habe den Eindruck, die Leute kennen KI-Systeme jetzt mittlerweile schon zu Genüge und sind da nicht mehr überrascht. Keiner der Teilnehmer hat sich da überraschen lassen oder konnte Überraschendes aus den KIs rauskitzeln. Vielleicht noch ein Nachsatz zum Thema Warm-up.

Man kann direkt in die Vollen gehen, was ich aber auch positiv finde, weil üblicherweise ist in solchen Sessions auch wenig Zeit. Und wenn man direkt zu den Knackpunktfragen kommt, kann man gegebenenfalls auch schneller Informationen, nicht die richtigen Informationen, die man dann später mit echten Personen identifizieren kann, aber kann man schnell Informationen gewinnen. Was ich positiv finde, man kann auch in seiner Wortwahl sehr drastisch werden. Man kann auch renitent nicht nur fünfmal, sondern zehnmal warum fragen.

Aber auch hier hat sich gezeigt, auch mit eigenen Tests, zehnmal warum fragen bringt nichts. Also dann dreht sich die KI irgendwann im Kreis. Man kann da nicht mehr Wissen rausziehen.

Wie Nils sein KI-Angebot ganz konkret entwickelt hat

Es ist ein Poster mit QR-Codes. Man kann das abscannen und kommt dann im Handy direkt auf den Chat mit dieser Persona. Und wie habe ich das gemacht? Ja, am Ende auch mit KI. Ich habe vorgegeben, gibt mir eine Liste sehr diverser Menschen. Hab dann natürlich diese durchgelesen und überlegt, welche gut passen, welche vielleicht weniger gut passen und habe mir dann zu jeder Persona auch noch einen Steckbrief generieren lassen. Er hatte da einfach ein Template von Dingen, die ich wissen will, wie Beruf, Motivation, Alter, Familienstand etc.

So typische Sachen, die man bei Personas abfragt, damit halt ein Hintergrund existiert, der nicht immer zufällig ist, sondern dann auch definiert ist. Und das habe ich mir dann generieren lassen und das in Promps überführt, die dann in diesen Chats System Promps geworden sind. Das ist jetzt nicht Rocket Science und hätte natürlich auch mit eigenen Aussagen nochmal ein Finetuning machen können. Das habe ich mir jetzt gespart bei 40 Personen, das ist auch eine Menge Arbeit. Das kann man gegebenenfalls noch mal nachlegen. Vielleicht sind auch deswegen die Antworten nicht so überraschend oder nicht sehr charakterspezifisch. Für die Persona-Generierung habe ich ChatGPT verwendet. Die Personas haben alle auch ein Profilbild. Da habe ich MidJourney verwendet. Die Chats sind auch auf ChatGPT basierend. Das ist ein eigenes Chat-Interface. Die Fragen gehen direkt zu ChatGPT mit einem eigenen Systemprompt und kommen dann wieder zurück.

Für das Training, wo ich es jetzt gemacht habe, habe ich ein No-Code-Tool N8N benutzt, was auch diese eigene Chatoberfläche zur Verfügung stellt. Und dann geht es einfach darum, den Chat-Text in die AI zu routen. Das heißt, man braucht einen Entwicklerzugang mit API-Token und kann dann die API, also die Schnittstelle, die Server von ChatGPT anbinden und direkt mit denen kommunizieren auf technischer Basis, ohne dass man das ChatGPT-Nutzer-Interface nutzt. Und wenn die Antwort zurückkommt, wird es zurück in den Chat gespielt.

Wo Nils die Zukunft von künstlicher Intelligenz im Training sieht

KI wird durch den ganzen Prozess sinnvoll werden anzuwenden. Vielleicht noch nicht heute, aber sicherlich in Zukunft. Fangen wir vorne an. Wenn ich eine Datenbank von Menschen habe in meinem Unternehmen mit gewissen Fähigkeiten etc., kann mir KI sicherlich schon das perfekte Team zusammenstellen, sogar abhängig von Ressourcen beispielsweise. Geht es darum, um Research zu machen, glaube ich, kann KI jetzt schon tolle Dinge machen. Siehe Perplexity, aber auch Deep Search von ChatGPT kann super recherchieren. Das verhindert nicht, dass ich selbst noch mal Hand anlegen muss, aber es gibt mir einen gewissen Zeitvorteil, Dinge auch zu finden.

Im Bereich Idiation hast du es gerade erwähnt, also verrückte Antworten, schwierige Fragen, auch mit typischen Fragetechniken, die ich in diversen Büchern und Methoden-Anleitungen habe, kann ich auch KI natürlich befragen, funktioniert auch hervorragend, auch Home-Head-Techniken etc. Im Design, ich glaube, das ist für alle klar, dass KI gut designen kann. Siehe Midjourney, Prototypendesign oder ChatGPT, Landing Page Texte, mit Marketing, Sprache etc. finde ich super schon.

Nochmal Sternchen. Der Mensch muss trotzdem Hand anlegen. KI beschleunigt nur.

Dann in der Validierung sicherlich Experimente aufsetzen, Interviewleitfragen aufstellen etc. Das kann KI heute schon echte Informationen in Form von Experimenten gewinnen, würde ich sagen, das geht nicht. In der Abschlusspräsentation helfen, das kann KI auch ganz toll. Ich weiß nicht, ob du mal so Tools wie Gamma oder Beautiful AI ausprobiert hast, sieht jetzt schon super aus.

Und gegebenenfalls sogar in der Entscheidungsfindung. Wir haben die und die Erkenntnisse durch das ganze Projekt gewonnen. Wie sollen wir jetzt weitermachen? Funktioniert auch schon. Ob KI dann wirklich die Entscheidung treffen sollte oder ob ein Mensch dann am Ende noch die Entscheidung trifft, das sollte jeder selber entscheiden.

Dass Unternehmen ihren CEO mit KI ersetzt haben. Das haben wir ja schon in den Medien gesehen. Ob das alles immer so sinnvoll ist, kann man diskutieren. Aber möglich ist das.

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