Ich mag Design Thinking sehr gerne. Und Sam ist in diesem Bereich ein absoluter Experte und nicht einfach ein Mensch, der sich das Etikett Agilität nur anheftet, weil es gerade hip ist. Auf LinkedIn ist er sehr aktiv mit sehr vielen Inhalten. Sam ist übrigens mittlerweile bei Tom Spike festangestellt, eine Agentur die sich um Structured Innovation kümmert. Er auf LinkedIn fast 2.100 Follower. Er nutzt die Plattform sehr stark für die eigene berufliche Vernetzung im Bereich agile Methoden und Innovation.
Wo Sam die Chancen von Social Media sieht
Mein letzter Arbeitgeber war ein Unternehmen mit über 20.000 Mitarbeitern: Und in Weltkonzerne kennst du maximal die Leute in deiner eigenen Abteilung. Es gibt so viele Sachen, die nicht ausgetauscht, nicht besprochen, nicht kommuniziert werden. Und das Positive ist, dass man mit firmeninternen oder -externen Netzwerken das Wissen besser miteinander austauschen kann. Das Wissen wird vermehrt durch Austausch. In der Vergangenheit hat man dazu tendiert, das Wissen für sich zu behalten, weil das mein eigenes Wissen ist. Und dann war das die Bestätigung meines Wertes für das Unternehmen. Heutzutage bekommt man viel mehr Wissen, wenn man das Wissen mit anderen teilt. Und dann entstehen neue Inspirationen. In der Vergangenheit haben Technologieunternehmen alles für sich behalten, sei es in Zusammenarbeit mit Lieferanten oder mit Kunden und so weiter. Alles top secret, geheim. Und heutzutage ist es wichtig, über diese Sachen zu sprechen.
Es gibt unterschiedliche Stufen von Wissensaustausch in Organisationen. Und am Ende des Tages ist die Kultur verändert. Die jungen Leute sind heutzutage einfach im Digitalen aufgewachsen, sind einfach daran gewöhnt, sich miteinander auszutauschen, das Warum zu fragen. Und wenn man noch diese alte Kultur behält, das Wissen nicht miteinander vernetzt, dann ist das für die junge Generation unattraktiv. Und dann verliert man die Attraktivität für junge Mitarbeiter.
Wieso Sam Social Media auch für einen wichtigen Teil der Arbeitskultur hält
Die jungen Leute haben sich an viele Informationen gewöhnt. Wenn sie plötzlich in eine geschlossene Kultur einsteigen, wo man das Wissen nur für sich behalten darf, die Kultur sehr geschlossen ist, dann sind sie enttäuscht. Die können sehr schnell zum nächsten attraktiven Arbeitgeber wechseln. Die jungen Leute heutzutage sind nicht mehr wie vor 20, 30 Jahren, die unbedingt auf unterschiedlichen Hierarchieebenen nach oben klettern wollen, sondern die tendieren dazu, in einer flachen Struktur miteinander zusammenzuarbeiten. Die haben andere Ansprüche und Erwartungen an Arbeitgeber. Deshalb es ist generell wichtig, durch eine offene Kommunikationskultur die junge Generation anzuziehen.
Wie Sam Social Media für sich selbst nutzt
Seitdem ich mit meinen freiberuflichen Tätigkeiten aktiv unterwegs bin, brauche ich eine Plattform, auf der ich mich mit anderen Leuten austauschen kann. Mit der Möglichkeit, potenzielle Kunden kennenzulernen, mich mit anderen Leuten zu vernetzen. Vor meiner LinkedIn-Zeit war ich auf Facebook aktiv. Im Grunde genommen bin ich eine offene Person. Und deswegen teile ich gerne mein privates Leben oder mein Fachwissen mit anderen.
Zum Thema Social Media oder LinkedIn: Ich habe ein Video gesehen und dann hat dieses Video mein Verständnis über LinkedIn verändert. LinkedIn war für mich ein Facebook für Professionals. Und dann hat das Video gesagt: LinkedIn ist eigentlich eine Plattform für Personal Branding. Und dann dachte ich, okay, Personal Branding, das ist genau mein Punkt. Ich habe über zehn Jahre bei einem großen Unternehmen gearbeitet. Und ich habe mein eigenes firmeninteres Netzwerk, ich weiß, mit wem ich sprechen kann, wenn ich ein Thema habe. Aber wenn ich das Unternehmen verlasse, weiß niemand, wer Sam ist. Und ich bräuchte tatsächlich eine Art Branding für mich persönlich. Und seitdem habe ich mir ernsthaft Gedanken gemacht, wie kann ich mein Personal Branding machen.
Wo Sam den Schwerpunkt bei Social Media sieht
Es geht nur darum, zuerst dein Wissen mit deiner Community zu teilen. Und dann bekommst du auch Feedback dazu. Und dann weißt du, okay, was weiß ich, was ich noch nicht weiß, was ich dachte, dass ich wusste, aber tatsächlich noch nicht wusste und so weiter. Und Experimente sind zum Beispiel das Teilen von einem kurzem Beitrag, von Artikeln, von Blogbeiträgen, von Videos, von Fotos, von Slide Shows und so weiter. Am Ende des Tages ist das Format einfach Geschmackssache. Es gibt leider kein Erfolgsrezept. Man muss es immer ausprobieren. Was ist es, was ich als Person, als Wissens-Owner am besten machen kann und gerne machen kann?
Es gibt diese typischen KPI, wie viele Views Du für Deinen Beitrag bekommen hast, und wie viele Likes du bekommst. Aber die Aussagefähigkeit ist niedrig, weil am Ende des Tages verdienst Du mit solchen Views oder Linkskein kein Geld. Was ich als Erfolg betrachte für meine Tätigkeiten auf Social Media, ist wirklich die Erweiterung von Netzwerken. Und du weißt nicht, wann du von solchen Netzwerken profitieren kannst, aber du hast die Möglichkeit, dich mit Leuten aus der ganzen Welt zu vernetzen. Das ist kein finanzieller Erfolg, aber es ist eine Art emotionaler Erfolg.
Es gibt einige sogenannte LinkedIn-Gurus, die teilen ein paar einfache Tipps auf YouTube. Aber das sind natürlich nur Köder, damit du später auch mehr von diesem Guru kaufst. Aber als Start, als kostenlose Probe, kann man diese YouTube-Videos angucken. Ich weiß, es gibt Anbieter, die bieten solche Kurse an, keine Ahnung, für 1.500 Euro an. Und dann bekommst du ein paar Trainings, wie du Posts besser schreiben kannst. Und dann bist du danach in einer Community eingeladen, jedes Mal, wenn du deinen Post veröffentlichst, dann wird deine Community auch aktiv darauf klicken, liken, um die Reichweite deines Post zu erweitern. Aber ich habe bisher noch kein Geld dafür ausgegeben.
Was Sam als Startpunkt in Social Media raten würde
Man muss diese psychologische Blockade abbauen. Man ist es ja nicht unbedingt gewöhnt, aktiv auf Social Media präsent zu sein. Der Tipp ist, just try it. Und wenn du scheiterst, wird das niemand merken. Niemand wird merken, dass der Sam irgendwas Lächerliches im Internet gepostet hat.
Wenn du dich auf LinkedIn konzentrierst, musst du zwei Sachen im Hinterkopf haben, Nummer eins: Du wirst nie diesen Algorithmen durchschauen, die wechseln von Tag zu Tag. Du bekommst Tipps und dann am nächsten Tag ändern sich irgendwelche Faktoren und es kann sein, dass du schon wieder verloren hast.
Nummer zwei: LinkedIn belohnt die Leute, die auch sehr viel Zeit auf dieser Plattform verbringen. Das heißt, wenn du vier Stunden pro Tag auf LinkedIn verbringst, merkt das LinkedIn. Auf einer Seite verbringst du sehr viel Zeit auf dieser Plattform mit der Hoffnung, dass LinkedIn das merkt. Auf der anderen Seite weißt du nicht, wann dein Return on Investment ist.
Wenn jemand am Anfang ist, dann muss man sehr viel Zeit investieren, sehr viel experimentieren – und ohne Erfolgsversprechen.